Über das äußere Burgtor sind nur spärliche Nachrichten überliefert. Das im gotischen Stil errichtete Tor entstand offenbar um 1445 und befand sich außerhalb eines Grabens, der um 1290 zwischen Wakenitz und Trave ausgehoben worden war.

Als Übergang diente eine Zugbrücke. Das Tor wird auf den Stadtansichten des 16. Jahrhunderts, so auch auf dem bekannten Holzschnitt des Elias Diebel von 1552 als ein Bauwerk mit zwei Durchfahrten zwischen drei zierlichen Rundtürmen dargestellt.

Damit zeigt es eine deutliche Verwandtschaft zum 1442 – 44 errichteten Südflügel (Kriegsstubenbau) des Rathauses. Daher wird das äußere Burgtor auch dem damaligen Ratsbaumeister Nicolaus Peck zugeschrieben, dem Erbauer des südlichen Rathausflügels.

Das Tor war offensichtlich kein Verteidigungsbauwerk, sondern sollte dem aus dem Norden kommenden Besucher der Stadt Reichtum und Macht des mittelalterlichen Lübecks anschaulich machen.

Stadttore in dem Stil des äußeren Burgtores waren in der Region des Backsteinbaues recht verbreitet. Das beweisen u.a. die Tore in Neubrandenburg, Templin und anderen Städten des nördlichen Deutschlands. Bei den Erdarbeiten zum Bau des Elbe-Lübeck-Kanals wurden keinerlei Spuren des Tores entdeckt, sodass ein präziser Standort nicht nachweisbar ist.

Quellen: 1) Die Bau- und Kunstdenkmäler der Hansestadt Lübeck – 1. Band/1. Teil von H-Rahtgens und F. Bruns (1939) 2) Beiträge zu einer Baugeschichte Lübecks von Dr. W. Brehmer (1898).

Standort: Linke Außenseite der Burgtorbrücke