Der Linienriss eines Schiffes stellt die äußeren Formen des Rumpfes in drei Ebenen dar.

  1. Rechtwinklig zum Kiel = Spantenriss
  2. Parallel zum Kiel = Schnittlinien
  3. Horizontal = Wasserlinien

Wie schon erwähnt, haben Konstrukteure der Technischen Universität Berlin Linienrisse mittelalterlicher und neuzeitlicher Holzschiffe verglichen, um so Anhaltspunkte für die Schiffsform zu erhalten.

Nach dem für die damalige Zeit gültigen Längen/Breiten-Verhältnis von 3:1 haben die Schiffbauingenieure den Linienriss gezeichnet und berechnet. Zur Diskussion stand damals vor allem die Heckform des Schiffes. Ende des 15. Jahrhunderts gingen die Schiffszimmerer vom Rundheck zum flachen, herzförmigen Spiegelheck über. Da diese Heck ohne große Plankenbiegungen auskommt und das überhängende Kastell eine größere Auflagefläche durch den breiten Spiegel besitzt, haben wir uns für diese Form entschieden. Sie ist bei unserer Schiffsbreite naheliegend. Wichtig für die Rekonstruktion waren auch Überlegungen hinsichtlich eines guten Seeverhaltens und guter Segeleigenschaften.Gerade auf Am-Wind-Kursen (20-30° gegen die Windrichtung) wird die Kraweel der Kogge überlegen sein.

Die Berechnungen des Linienrisses ergaben bei einer Länge der Wasserlinie von 24 m eine Breite in der Wasserlinie von 7,7 m. Die Gesamtlänge des Schiffes beträgt 35,9 m. Die größte Breite über die Rüsten liegt bei 9,3 m. Der Konstruktionstiefgang des Schiffes beträgt 2,86 m. Bei diesem Tiefgang verdrängt die "LISA" 193,6 m³. Da das Hanseschiff ursprünglich als Frachtschiff eingesetzt war, wurden ca. 60 Tonnen Ballast eingerechnet, um genügend Stabilität zu erhalten. Als mittelalterlicher Frachter hätte das Schiff eine Tragfähigkeit von ca. 200 Tonnen Ladung. Dann würde sich der Tiefgang aber auf 3,65 m erhöhen.

Die weiteren Berechnungen und Zeichnungen wurden auf der Hanseschiffswerft erstellt.