Segeln wie zu Zeiten der Hanse …

Wir freuen uns, Sie „an Bord“ der „LISA von LÜBECK“ begrüßen zu dürfen – einem Projekt der Gesellschaft Weltkulturgut Hansestadt Lübeck (gemeinnützig) e.V.

Ca. 350 Menschen haben in den fünf Jahren Bauzeit (1999 – 2004) am Schiff gebaut. 240 waren 19 – 25-jährige, bisher ungelernte, junge Erwachsene, denen innerhalb einjähriger AB-Maßnahmen Fertigkeiten und Kenntnisse in der Holz- und Metallverarbeitung vermittelt wurden. Seit Beendigung der ABM im März 2003 haben ca. zehn Mitarbeiter der städtischen Beschäftigungsgesellschaft g/a/b an der Fertigstellung des Hanseschiffs mitgearbeitet. Unterstützt wurden sie von vielen ehrenamtlichen Helfern aus dem Verein, die auch noch jetzt unermüdlich ihre Freizeit opfern, um das Schiff in Gang zu halten.

Anmerkung zur Sache

Wer heutzutage einmal die Gelegenheit hat, Seeleuten beim Gespräch über Schiffe zuhören zu dürfen, der wird erstaunt zur Kenntnis nehmen – in der Regel reden sie von Dampfern. Die Dampfmaschine hat auf Schiffen schon ein halbes Jahrhundert ausgedient. Selbst Turbinendampfer sind selten geworden. Die dicken Pötte, die heute über die Weltmeere fahren sind fast alle Motorschiffe mit Dieselmotoren – und trotzdem – für viele Seeleute bleiben es „Dampfer“.

Mit der Kogge ist es ähnlich. Koggen waren einer von vielen Schifftypen, die zur Hansezeit den Seeverkehr in Nord- und Ostsee abgewickelt haben. Sie wurden in Laufe des 15. Jahrhunderts durch die größeren, dreimastigen Kraweelschiffe abgelöst. Und obwohl der Sprung von der Kogge zur Kraweel mindestens genau so groß war wie vom Dampfschiff zum Motorschiff, blieb das Seeschiff der Hansezeit eine Kogge – auch wenn es eine Kraweel war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir tragen es mit Fassung, aber: „Unsere Kogge ist eine Kraweel!“ Die Unterschiede und vieles mehr erfahren Sie auf den folgenden Seiten.