Das „Innere Holstentor“ befand sich schon zu sehr früher Zeit, eingebettet in die Stadtmauer, unmittelbar an der Stadtseite der Holstenbrücke. Bekundet ist, dass Tor und Brücke 1376 neu errichtet wurden.

Daraus folgert, dass sich schon vor dieser Zeit ein Tor sowie eine Brücke an dieser Stelle befanden. Belege für diese Annahme gibt es jedoch nicht. Auf dem Holzschnitt des Elias Diebel von 1552 ist das Tor, zum Teil durch die Petrikirche verdeckt, als rechteckiger Turm dargestellt. An dem Turm befinden sich runde Erker und eine hölzerne Galerie.

Wie lange das innere Holstentor in diesem Zustand existiert hat, ist nicht präzise überliefert. Jüngere Stadtansichten zeigen jedoch einen ziemlich schmucklosen Bau mit einem niedrigen Obergeschoss, das mit einem Walmdach gedeckt ist. Dieser Befund wird auch durch zeichnerische Aufnahmen aus dem 18. Jahrhundert belegt. Danach war das Tor zu der Zeit ein schlichtes Gebäude, dessen Obergeschoss aus Fachwerk bestand und vermutlich eine rundbogige Durchfahrt mit einem Tonnengewölbe (so jedenfalls sagen es Bauhofprotokolle der Zeit) hatte. An die Südseite des Tores war das Zöllnerhaus angebaut. Auch das Obergeschoss des Tores gehörte zum Refugium des Zöllners.

Quellen: 1) Bau- und Kunstdenkmäler der Hansestadt Lübeck von H. Rathgens und F. Bruns (1939) 2) Beiträge zu einer Baugeschicht Lübecks von Dr. W. Brehmer (1898)

Standort: Ecke Holstenstraße/An der Obertrave
Aufstellung: 15.06.2001